Statement zur A5-Fahrraddemo (28.09.2024)

Unsere Fahrraddemo gegen den Autobahn-Ausbau findet statt. Morgen, 29.09, ab 14 Uhr am Mainkai geht es los. Was sich ändern könnte ist die Demoroute. Geplant war eine Fahrt über den betroffenen Abschnitt der A5 und vorher eine Zwischenkundgebung am Schwanheimer Ufer. Doch das hat das zweite Gerichtsurteil am Freitag gekippt. Wir fahren also trotzdem, aber nicht die ursprünglich geplante Route.

Wir sind wütend! Wütend über den Ablauf der Anmeldung und wütend über die fadenscheinige Begründung der Gerichtsentscheidung.

Zeitlicher Prozess

Unsere Demoroute wurde vor drei Monaten angemeldet. Seitdem wissen die Versammlungsbehörden von der Fahrraddemo am 29.09. Es gab mehrere Gespräche zwischen dem Demo-Bündnis und den Behörden der Stadt Frankfurt zur Demo, die nicht darauf hindeuteten, dass die Demoroute über die A5 eine nicht hinnehmbare Gefahr darstelle. Letzte Woche kam dann auf einmal die Auflage, dass wir nicht auf die A5 dürfen, also genau dort hin, wogegen wir demonstrieren. Das Demo-Bündnis legte Widerspruch ein und bekam vom Frankfurter Verwaltungsgericht Recht, sodass wir auf die A5 dürften (letzten Dienstag). Am Freitag kam die nächste Absage aus höherer Instans vom Verwaltungsgerichtshof Kassel. Begründung: die Gefahr von Auffahrunfällen am Stauende auf der gesperrten Autobahn. Wir sind fassungslos und legten als Bündnis Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein. Wir sehen die plötzlichen Verbote der Demoroute als massiven Einschnitt unserer Versammlungsfreiheit – einem wichtigen Grundrecht unserer Demokratie.

Fadenscheinige Begründung

Die Begründung der Gerichtsentscheidung ist die Gefährlichkeit von Staus. Wir finden das lächerlich als Begründung gegen unsere Demoroute. Wir wollen nicht die Gefahren vom Straßenverkehr herunterspielen, doch anstatt unsere Demoroute zu verbieten, könnte man als Versammlungsbehörde für die Sicherheit der Demo sorgen.

  • Unsere Fahrraddemonstration über die A5 wurde vor drei Monaten angemeldet – genug Zeit, um ein sicheres Verkehrskonzept zu planen.
  • Wir demonstrieren bewusst Sonntagnachmittags, wo kein Pendler*innen-Verkehr stattfindet. Der Termin liegt außerhalb von Ferien und nicht parallel zu Großveranstaltungen, bei denen mehr Verkehr erwartet wird.
  • Staus im Straßenverkehr können gefährlich sein. Täglich kommt es auf deutschen Autobahnen zu gefährlichen Staus, meist spontan durch Unfälle oder zu viel Verkehr. Im Gegensatz dazu ist unsere Demonstration am 29.09. Nachmittags ein sehr gut planbares Ereignis.
  • Die Autobahn-GmbH verfügt auf dem betroffenen Abschnitt der A5 über gute Verkehrsleitsysteme, um den Verkehr zu steuern, Warnhinweise zu geben, Geschwindigkeiten zu beschränken und auf Sperrungen und Umleitungen hinzuweisen. Nur wenige Autobahn-Strecken sind so gut ausgestattet wie die A5 bei Frankfurt.
  • Es gibt gute Möglichkeiten, den Verkehr um den betroffenen A5-Abschnitt umzuleiten, denn wir haben um Frankfurt leider noch viel mehr Autobahnen (z. B. A661, A66, A648). Aus der Machbarkeitsstudie zum 10-Spurigen A5-Ausbau wissen wir auch, dass nur 29% des Verkehrs im betroffenen Abschnitt eine weite Strecke auf der A5 zurücklegt. Der Rest hat Start oder Ziel bei Frankfurt und könnte somit auch außerhalb der Autobahn umgeleitet werden.
  • Auch für andere Ereignisse wie Baustellen, Rettungsübungen oder eben Demonstrationen werden Autobahnen sperrt und die Gefahr von Staus wird in Kauf genommen. Wo ist da die Verhältnismäßigkeit zu unserer Fahrraddemo?! Wir demonstrieren hier nicht zum Spaß, sondern weil sehr viele Menschen gegen die Erweiterung der A5 auf bis zu 10 Spuren sind. Dieses Ausbauvorhaben bedeutet große Einschränkungen für Anwohnende, massive Zerstörungen von Natur und Klimafolgen für die zukünftigen Generationen.
  • Das Recht auf Versammlungen ist ein wichtiger Teil unserer Demokratie. Die Fahrraddemo mit Tausenden Teilnehmenden über den vom Ausbau betroffenen Teil der A5 ist verhältnismäßig.

Wir werden diese Ablehnung der Demoroute über die A5 nicht auf uns sitzen lasen. Wir machen weiter! Zuletzt möchten wir noch zwei Dinge klarstellen:

  1. Dieses Verhalten der Stadt Frankfurt mit spontaner Ablehnung inkl. Klage gegen die Demoroute fürhrt zu einem Vertrauensverlusst in unser Versammlungsrecht und schwächt den Glauben in unsere Demokratie. Das Demo-Bündniss war monatelang mit der Stadt in Kontakt und es gab bis vor anderthalb Wochen keine konkreten Absichten, unsere Demo-Route wegen Sicherheitsbedenken zu verbieten.
  1. Wir sind Teil eines Bündnis von über 60 Gruppen, die diese Fahrraddemo über die A5 organisiert und sich jetzt mit dem Rechtsstreit über die Demo-Route beschäftigt. Sowas ist teuer und aufwändig. Hätten wir kein so starkes Bündnis, dann würden wir diesen Rechtsstreit gar nicht schaffen.

20.09.2024: Public-Climate-School und Klimastreik

Gestern waren wir mit über 2000 Leuten auf der Straße, um für Klimagerechtigkeit zu demonstrieren. Doch unser Programm für den Globalen Klimastreik-Tag beinhaltete noch mehr.

Public-Climate-School

Am Freitagvormittag trafen sich einige Schüler*innen und weitere junge Menschen zu unserer Public Climate School (PCS). Wir hatten einen tiefgehenden Workshop zu Gefühlen und Emotionen zur Klimakrise von den Psychologists for Future. Danach gab es einen Koch-Workshop von Food thats left: Aus geretteten Lebensmitteln unserer Überfluss-Gesellschaft kochten wir einen Gemüseeintopf mit Tofu und machten Obstsalat und Kaffee. Diese veganen Gerichte gab es dann im Verlauf des Nachmittags für alle Menschen kostenlos (wer kann, konnte Geld an das KüfA-Kollektiv spenden). Nach dem Mittagessen gingen wir dann zum letzten Workshop: „Wie bringe ich Klimaschutz an meine Schule?“. Den ganzen Tag über hatten wir einen interessanten Austausch über klima- und gesellschaftspolitische Themen – eine gute Abwechslung zum tristen täglichen Schulunterricht. Mehrere Teilnehmer*innen der PCS wollen sich jetzt auch in unserer Frankfurter FFF-Ortsgruppe engagieren.

Demonstration

Gegen 15 Uhr begann unsere Klima-Demonstration an der Bockenheimer Warte. Tausende Teilnehmer*innen beteiligten sich lautstark und mit vielen bunten Bannern, Plakaten und Fahnen. Auch viele NGOs (Nichtregierungs-Organisationen) waren dabei, unter anderen attac mit einem Infostand. Für gute Beschallung und Musik sorge neben unserem Lautsprecherwagen das Kollektiv Kunstfreiheit mit zwei Lastenfahrrädern mit großen Musikboxen und DJ.

Die Kundgebung startete mit einer Rede von unserer Fridays For Future-Ortsgruppe Frankfurt: Wir demonstrieren für Klimagerechtigkeit, unter dem Motto People over Provite. Nahezu überall wird die Welt ausgebäutet und Menschen werden unterdrückt, damit einzelne Unternehmen noch höhere Gewinne erzielen können. Weiter ging es mit einer Rede der Langener Waldbesetzung „Banny bleibt“. Im Langener Bannwald baut das Unternehmen Sehring Kies ab für immer weitere klimaschädliche Großbauprojekte – und zerstört damit zudem hektaweise Waldfläche. Es folgte das Bündnis für Verkehrswende Frankfurt zum geplanten 10-spurigen Ausbau der Autobahn 5. Um dagegen zu protestieren ist am Sonntag, den 29.09.2024 eine Fahrraddemo über die A5 geplant. Start ist um 14 Uhr am Mainkai (stoppa5ausbau.de).

Die Demonstration verlief von der Bockenheimer Warte in die Innenstadt zur Taunusanlage. Dort, direkt vor der Deutschen Bank, hielt die Gruppe Urgewalt eine spannende Rede über die klimaschädlichen und unmoralischen Investitionen der Deutschen Bank. Zuletzt waren dies unter anderem viele Milliarden Euro für die Förderung und Verbrennung von Flüssigem Erdgas (LNG) in den kommenden Jahren.

Wir demonstrierten lautstark weiter durch das Bankenviertel und die Goethestraße zur Alten Oper.

Dort redeten noch die Psychologists For Future und machten Mut, trotz der aussichtslos scheinenden klimapolitischen Lage aktiv zu werden.

Zum Schluss redete die deutsch-lateinamerikanischen Initiative DLI Pro Amazonía und machten auf die Waldbrände am Amazonas aufmerksam.

Bei guter Musik und gutem Wetter klang unser Klimastreik aus. Trotz der schwierigen politischen Lage, durch zunehmende rechte und menschenverachtende Debatten, während von den Regierungen gleichzeitig nahezu tatenlos zugesehen wird, wie unsere Zukunft mit der Klimakrise den Bach runter geht, war es ein erfolgreicher Klimastreik-Tag.

Und es geht weiter:

Am Sonntag, den 29.09. ab 14 Uhr rufen wir mit 60 weiteren Gruppen zu einer Fahrraddemo über die A5 auf. Beginn um 14 Uhr am Mainkai, Stopp 15 Uhr am Schwanheimee Ufer, Abschluss ab 16 Uhr an der Bockenheimer Warte.

Wir machen weiter. Wenn ihr jetzt Lust habt, politisch aktiv zu werden, dann könnt ihr uns schreiben über Social Media-Kanäle oder über unsere Mail-Adresse frankfurt@fridaysforfuture.is

Heute 15 Uhr Klimastreik

Heute ab 15 Uhr gehen wir in Frankfurt auf die Straße, Start ist an der Bockenheimer Warte.
Vorher, von 13 bis 15 Uhr gibt es ein kostenloses veganes Mittagessen beim Studihaus an der Bockenheimer Warte.

Wir sehen, wie überall Profite über die Bedürfnisse von Mensch und Natur gestellt werden. Sei es in Langen wo der Wald für eine Kiesgrubenerweiterung gerodet werden soll, oder auch hier in Frankfurt wo die A5 10spurig ausgebaut werden soll – es braucht jetzt ein Umdenken! Deswegen sagen wir PEOPLE OVER PROFIT, wir sehn uns auf der Straße💚🙌

Langener Bannwald bei Frankfurt besetzt

Vor kurzem wurde der Langener Bannwald besetzt, um die Kiesgruben-Erweiterung der Firma Sehring und die damit einhergehende Rodung zu verhindern! Wir solidarisieren uns mit der Waldbesetzung und unterstützen den Protest gegen den Kiesabbau.
Kommt gerne vorbei und unterstützt die Waldbesetzung oder die Mahnwache.
Gemeinsam stellen wir uns dieser von der Gier nach Profiten gesteuerte Zerstörung in den Weg! 🌳🖤

✨️Position der Waldbesetzung: 50.00598°N, 8.63543°E (Position bei Google Maps), die nächstgelegenen Bahn-Haltestellen sind Langen Flugsicherung oder Langen Bahnhof

✨Weitere Infos: https://wald-statt-asphalt.net/bannwald-langen/

✨️Instagram-Account: https://www.instagram.com/bannybleibt

✨️Telegram-Ticker mit aktuellen Infos: https://t.me/bannybleibt

Globaler Klimastreik am 20.09.2024

Am Freitag, den 20. September gehen wir wieder in Frankfurt und an vielen anderen Orten auf die Straße. Wir organisieren eine große Demo ab 15 Uhr und planen weitere Aktionen an dem Tag. Weitere Infos folgen: Auf Instagram @fridaysforfutureffm, in unseren Infogruppen und auf unserer Website.

Hier gehts zur Public Climate school: Anmeldeformular

Solidarischer Campus – Ökologische Stadt? Podiumsdiskussion

Am 09.12.2023 haben Fridays For Future Frankfurt und Kulturcampus Frankfurt zu einer Podiumsdiskussion im Hörsaal des Biodiversität- und Klima- Forschungszentrums in Frankfurt am Main eingeladen.
„In Zeiten von Klimakrise und immer mehr Verdrängung aus den Stadtteilen fragen wir uns zurecht, wo die Zukunft hinführt. Was sind unsere Ideen für den Campus Bockenheim, wir stellen wir uns die Stadt vor, was brauchen wir für das gute Leben in der Stadt.”

Als Referent*innen sprachen:

  • Miriam Rabmund (Architects 4 Future)
  • Tim Schuster (Offenes Haus der Kulturen)
  • Felix Wiegand (Sozialwissenschaftler, Stadtforscher & Aktivist)
  • Jule Liebig (Die Druckerei)
    Die Moderation wurde von Philipp Leserer übernommen.

Mit einem Grußwort von Julia Krohmer (Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung)

Komplette Aufzeichnung der Podiumsdiskussion durch das Medienkollektiv Frankfurt:

Wofür steht eigentlich das S in SPD? – FFF Frankfurt besetzt SPD Parteizentrale

Montag, 04.12.2023


Wir von FridaysForFuture Frankfurt tragen heute unsere Wut über die Eckpunkte der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU hier in die Frankfurter SPD Parteizentrale.

Wir wehren uns gegen eine rassistische Politik die auf Abschiebungen von Menschen in Not drängt und den Klimawandel zum Nieschenthema erklärt. 


Die Eckpunkte der Koalitionsverhandlungen:

Klimaschutz:

Für CDU und SPD ist Klimaschutz nur ein paar Sätze im Eckpunktepapier wert und das natürlich auch schön an vorletzter Stelle. Zwar bekennt man sich irgendwie zu den bestehenden Klimazielen Hessen bis 2045 klimaneutral zu machen, was auch schon wissenschaftlich deutlich zu spät ist, wirkliche Maßnahmen um dies zu erreichen will man aber nicht durchsetzen. Im Gegenteil: man bekennt sich zur Wichtigkeit des Frankfurter Flughafen sowie zum beschleunigten Ausbau von Autobahnen! Es zeigt sich eindeutig Klimagerechtigkeit hat für SPD und CDU keine Priorität (vorallem wo ja grade noch vorallem die Menschen im globalen Süden unter unserem Emmissionsausstoß leiden).
Abschiebungen:

In dem Eckpunktpapier wird sich auf konsequentere Abschiebungen geeinigt und mehr Länder werden auf dem Papier zu “sicheren Herkunftsländern” deklariert. Und das obwohl Deutschland weltweit mit Waffenexporten an Kriesen profitiert und mit seiner desaströsen Klimapolitik die Klimakrise maßgeblich anheizt. Dadurch sind wir unabstreitbar mitschuldig, dass Menschen durch den Verlust ihrer Heimat zur Flucht gezwungen werden. Wir in Deutschland haben eine Verantwortung gegenüber Menschen auf der Flucht. Gegen diese rassistische Abschottungspolitik – für offene Grenzen!
Polizeiproblem:

Während die Polizei von Rechtsextremen durchsetzt ist, Skandale über rechtsextreme Chatgruppen öffentlich werden und mit einer immer höheren, absurden Brutalität gegen Protestierende vorgegangen wird, sieht das Eckpunktepapier keine Reformierung der Polizei vor. Nein, die Kompetenzen der Polizei und Überwachung sollen ausgeweitet werden. Anstatt Lösungen für die bestehende Probleme umzusetzen wird so die Polizei weiter ermächtigt um zukünftig noch härter gegen friedlichen Protest vorgehen zu können, wie bspw. in Lützi geschehen.
Gendern / Sprachverbote:

Anders als für Klimaschutz haben die Vertreter*innen von SPD und CDU einen eigenen Eckpunkt dafür genutzt um auszuführen, dass sie mit der Sichtbarkeit  von nichtbinären Menschenein Problem haben und deshalb das Gendern mit Sonderzeichen verboten gehöre. Anstatt sich also um wichtige Probleme zu kümmern betreiben die Politiker*innen lieber Populismus auf Kosten einer Minderheit.

Weitere Koalitionsverhandlungen unter diesen Rahmenpunkten werden wir nicht akzeptieren und mit weiteren Aktionen begegnen! 

Fridays for Future besetzt Parkhaus in Alt-Sachsenhausen für die Verkehrswende

Ein offener Brief an die zuständigen Politiker*innen und Institutionen

Am Freitag, dem 07.07. haben wir von Fridays for Future Frankfurt das Parkdach des
Parkhauses in Alt-Sachsenhausen besetzt. Als junge Frankfurter*innen wollen wir ein
Wochenende lang das Parkdach zum Dachpark machen und so einen utopischen Raum des
sozialen Zusammenkommens vorleben.
Wir wollen erfahrbar machen, wie man die Fläche, die sonst nur von Autos genutzt wird,
anders nutzen kann. Dafür wird das oberste Stockwerk des Parkhauses in einen Dachpark
umgewandelt und Standort für unser Klimacamp. Bei vielfältigem Programm wollen wir
mit vielen Menschen ins Gespräch kommen, uns zusammen weiterbilden, an vergangene
Kämpfe erinnern und gemeinsam mit neuer Kraft planen, wie wir die Verkehrswende in
Frankfurt angehen können.
Denn eine Innenstadt, die durch Stau und Massen an Autos geprägt ist, kennen wir in
Frankfurt nur zu gut. Um dem entgegen zu wirken, spielt die Reduzierung von Parkplätzen
eine ganz entscheidende Rolle. Doch das wird in Frankfurt noch viel zu zögerlich
angegangen. Vielmehr trägt die Stadtregierung selbst dazu bei, öffentlichen Raum
ausschließlich für Autos zu nutzen. Die Parhausbetriebsgesellschaft der Stadt beitreibt 32
Parkhäuser in Frankfurt und verwaltet insgesamt 18.000 Stellplätze.
Der motorisierte Individualverkehr muss allerdings nachhaltig aus der Stadt verdrängt
werden, um Lebens- und Aufenthaltsqualität Raum bieten zu können! Die Stadtregierung
kommt hier ihrer Verantwortung nicht nach! Im Gegenteil: Statt grüne Oasen für alle zu
schaffen, erhöhen sie Parkpreise und machen es damit zu einer Frage des Einkommens, wer
in Frankfurt parken darf. Ernsthafte Alternativen zum Auto werden dabei nicht geboten. Das
Zeigt sich auch am Mainkai: Dieser wird immer nur phasenweise geschlossen, ohne dafür
zu sorgen, dass generell weniger Autos durch die Innenstadt fahren. Statt einer sozial-
ökologischen Verkehrswende, bekommen wir von der Frankfurt Stadtpolitik nicht mehr als
Lippenbekenntnissen.
Wir haben aber keine Zeit mehr auf ihrer Politik zu warten. Die Klimakrise führt jetzt schon
global zu verheerenden Auswirkungen, die sich mit jedem Zehntel Grad weiter verschärfen
werden. Auch Frankfurt bleibt davon nicht verschont. Über Frankfurts Beton- und
Asphaltwüsten staut sich die Hitze und schon jetzt sterben in Deutschland immer mehr
Menschen an den Folgen der immer heißer werdenden Sommer.
Erst vergangenen Montag gab Klimadezernentin Rosemarie Heilig, im Rahmen einer
Podiumsdiskussion der Frankfurter Rundschau, zu, dass Klimaschutz in Frankfurt viel zu
langsam vorangehe. Sie wünsche sich mehr „Arschtritte von Fridays for Future“. An
eigenen Ideen scheint es der Stadtregierung allerdings nicht zu fehlen. Bei einer
Podiumsdiskussion im Februar mit den OB-Kandidat*innen, organisiert von verschiedenen
Frankfurt Klimagruppen, äußerte sich Mike Josef für eine Umnutzung von Parkflächen: Es
müssen Parkplätze für Stadtgrün freigegeben werden, um das Aufheizen der Stadt zu
verhindern.
Der Bitte von Frau Heilig wollen wir nun dieses Wochenende, mit dem konkreten Vorschlag
von Herrn Josef, nachgehen. Wir fordern daher die Stadt Frankfurt auf, uns das Parkdach für
das Wochenende zu überlassen, um einen Raum der Utopie schaffen zu können. Wir machen
Verkehrswende selbst! Denn wenn die Politik nicht handelt, handeln wir.
Wir laden alle herzlich ein, die Besetzung zu besuchen, an unserem Programm teilzunehmen
und gemeinsam über die Verkehrswende zu diskutieren.

Klimastreik am 3.3. in Frankfurt am Main

Tagesablauf

11:00

  • Sternmarsch vom Hülya-Platz organisiert vom offenen Kilmatreffen
  • Depot im Gutleut in der Heilbronnerstraße organisiert von der Ver.di Jugend
  • Sternmarsch vom Südbahnhof organisiert vom KoalaKollektiv

12:00 Start der Kundgebung und Demo an der Alten Oper

Vollbild

Samstag 4.3. 16:00 Klimacafé im Café Kurzschlusz auf dem Campus der Frankfurt University of Applied Sciences für am mitmachen intrerssierte unter 25. Wo du dich über 25 einbringen kannst findest du auf unserer “Mitmachen” Seite hier

Aufruf

WIR FAHREN ZUSAMMEN

Wir rufen alle Generationen zum globalen Klimastreik am 03.03.2023 an der Alten Oper in Frankfurt auf!

Wir brauchen eine Verkehrswende. Und zwar jetzt!

Zusammen gehen wir am 03.03. in Solidarität mit den Beschäftigten des ÖPNVs*  auf die Straße, um uns für eine ökologische und sozial gerechte Verkehrswende einzusetzen. 

Der Verkehrssektor macht 1/5 der Emissionen in Deutschland aus und ist damit klima- und gesundheitsschädlich. Trotzdem werden Wälder für mehr Straßen abgeholzt, die nur nochmehr Autos bringen. Die realen Kosten, die durch die Emissionen entstehen, tragen dabei nicht die Autokonzerne, sondern alle, die von der Klimakrise betroffen sind,  vor allem Menschen im globalen Süden.

Statt das Geld für Straßenbau auszugeben und teure E-Autos als eine individuelle Lösung zu verkaufen, brauchen wir als gesamte Gesellschaft Mobilität, die klimafreundlich, barrierefrei und für alle zugänglich sein muss.

Deswegen braucht es eine Umverteilung der Gelder:

Die Beschäftigten im ÖPNV müssen besser bezahlt werden, da es ohne sie keine Verkehrswende gibt!

Außerdem muss mehr in den Ausbau von ÖPNV investiert werden und Bahnen mit erneuerbaren Energien fahren. Damit alle mitfahren können, dürfen Tickets keine Frage des Geldes sein. Deshalb muss der ÖPNV kostenlos sein.

Die Klimakrise braucht Lösungen für Alle, anstatt letzlich jede*n mit den Folgen der Krise alleine zu lassen und klimafreundliches Verhalten zur teuern Privatangelgenheit zu erklären. 

Lösungen, die nur von unten, von jungen Menschen und den Beschäftigten selber kommen können.

Deswegen laden wir alle ein, mit uns für eine Verkehrswende auf die Straße zu gehen und in Solidarität mit den ÖPNV-Beschäftigten von Ver.di zu streiken.

* (Öffentlicher Personen Nahverkehr)

Lützerath Tag X Demo

Lützerath ist ein kleines Dorf im Rheinland, dort findet gerade der Kampf gegen fossile Energie in Deutschland statt.
Denn unter dem Dorf liegen große Mengen an Braunkohle.

Im Oktober entschieden die schwarz-grüne Koalition und der Energiekonzern RWE, dass Lützerath für den Abbau der Kohle im Januar geräumt werden soll. Das bedeutet die Zerstörung des Dorfes und Vertreibung der Anwohner*innen. Damit wird bis 2030 die Kohleverbrennung und damit die Emissionen sogar erhöht. Gleichzeitig ist die Energieversorgung nachweislich auch ohne die Kohle unter Lützerath möglich.

Die Kohle muss im Boden bleiben! Es kann nicht sein, dass jetzt, wo der Klimawandel bereits da ist, immer noch neue Kohle verbrannt wird! Eine andere Welt ist möglich: Die Klimabewegung hat bereits vom Tagebau bedrohte Dörfer wie Pödelwitz, das in der Nähe von Leipzig liegt, gerettet. Ein breites Bündnis aus Anwohnerinnen,verschiedenen Organisationen und Klimaaktivist*innen setzt sich seit Jahren für den Erhalt von Lützerath ein.

Gemeinsam können wir die Veränderung bewirken!
Deshalb rufen wir alle Menschen auf, am Tag X, an dem Lützerath geräumt wird, mit uns auf die Straße zu gehen!

15 Uhr Alte Oper, am Mittwoch, den 04.01.2023.