Position der FFF Ortsgruppe Frankfurt zum Nah-Ost-Konflikt

Statement vom 27.06.2025: Solidarität gilt Menschen, nicht Staaten.

Unser letztes Statement zur Situation in Gaza ist über ein Jahr her, und auch wenn wir noch hinter vielem daraus stehen, haben wir uns entschieden nochmal eine Aktualisierung vorzunehmen, die Ergebnis von Debatten in unserer Ortsgruppe in den letzten Wochen ist. Auch Angesichts des neuen Statements der Fridays for Future Deutschland Bundesebene möchten wir nochmal klarstellen wie wir als Ortgruppe auf das Thema blicken, und wo wir unsere eigene Rolle verorten.

Wir stehen weiter dazu: unsere Solidarität gilt Menschen, nicht Staaten. Der Genozid, der von Israels faschistischer Regierung seit 20 Monaten vorangetrieben wird, nimmt immer grausamere Ausmaße an. Deshalb schließen wir uns der Forderung nach einem Politikwechsel der deutschen Bundesregierung an, der den Stopp von Waffenlieferungen nach Israel und wirtschaftliche Sanktionen beinhaltet und auf einen Waffenstillstand und Austausch der Geiseln&Gefangenen hinwirkt.

 Seit einigen Tagen blicken wir nicht nur besorgt auf Gaza, sondern auch auf den Iran, wo eine Zivilbevölkerung, die ohnehin unter dem Regime leidet, nun auch noch Israels unnötiger Eskalation ausgesetzt ist.

Auch in Deutschland sind die Auswirkungen spürbar, die sich in steigendem Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus sowie einer starken Kriminalisierung von pro-palästinensischem Aktivismus und Protest zeigt.

 In den letzten Wochen haben auch wir darüber diskutiert, wo wir unsere Rolle und Aufgabe als Ortsgruppe sehen und möchten unsere Überlegungen dazu transparent machen.

Es ist das Zeitalter der multiplen Krisen, in denen wir, als progressive Zivilgesellschaft, an mehr politischen Fronten gleichzeitig kämpfen müssen als es eine Organisation alleine kann. Wir sehen unsere Hauptaufgabe als Fridays for Future weiterhin darin, uns vorangig dem Thema Klimagerechtigkeit zu widmen. Gleichzeitig finden wir die Arbeit der zahlreichen Frankfurter Gruppen, die dafür kämpfen, dass der Genozid in Gaza gestoppt wird, sehr wichtig. Wir glauben, dass diese Gruppen viel bessere Arbeit zu dem Thema machen, als wir es je könnten. Deshalb möchten wir unsere Reichweite insbesondere auf Social Media nutzen, um auf eben diese Gruppen aufmerksam zu machen und ihre Veranstaltungen zu teilen.

Als Fridays for Future werden wir auch viel gefragt wie wir zu Greta Thunberg stehen. Daher wollen wir klarstellen: Greta ist mit der Freedom Flotilla eine wichtige und mutige Aktion eingegangen, um für humanitäre Hilfe zu kämpfen, die in Gaza dringender gebraucht wird denn je. Gleichzeitig sollte in dieser Situation Gretas Aktivismus nicht der Fokus sein, sondern unsere Empathie sollte in erster Linie den Menschen gelten, die jetzt diesen Genozid erleiden, und unser Respekt zuallererst denjenigen, die seit 20 Monaten gemeinsam ums überleben kämpfen.

Statement vom 20.02.2024: Gegen Krieg, Waffenstillstand jetzt!

Die letzten Monate haben wir uns nicht öffentlich zum Nah-Ost-Konflikt und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Konflikten positioniert. Denn es gab bereits eine Menge an Statements, mehr oder weniger gut informiert und viel zu viele davon von weiß-dominierten Gruppen, wie unserer Gruppe (, die den Diskurs bestimmten).

Wir von der FFF Ortsgruppe Frankfurt erhalten jedoch, grade auch in Hinblick auf die sehr unterschiedlichen Haltungen von der deutschen Bundesebene von FFF und der internationalen Ebene von FFF rund um Greta Thunberg zum Nah-Ost Konflikt, des öfteren Nachfragen zu unsere Positionierung. Daher haben wir uns entschlossen hier mit diesem Statement klarzustellen:

Unsere Solidarität gilt der Zivilbevölkerung,die unter Krieg und Terror leidet.
Die islamistische Hamas hat am 7. Oktober über 1.200 Menschen hingerichtet und etliche verschleppt. Eine rechtsextreme Regierung in Israel hat seitdem tausende Bomben auf den Gaza-Streifen geworfen, wodurch Zehntausende Zivilist*innen getötet wurden. Unsere Gedanken sind bei allen Angehörigen. Wir verurteilen es klar Krieg und Gewalt gegen unbeteiligte Zivilist*innen auszuüben, humanitäre Notlagen zu ignorieren und Menschen vertreiben zu wollen.
Keine der Kriegsparteien kann für sich behaupten für eine Lösung zu stehen, die für alle Menschen vor Ort Frieden bedeutet.

Statt ein Festhalten an nationalen Interessen, die den gewaltsamen Konflikt befeuern, braucht es grenzüberschreitende Solidatität.
Es braucht Platz für linke Ideen und jüdische sowie migrantische Selbstorganisation, die nicht direkt staatlich unterdrückt werden. Es braucht Bildung, Freundschaften und gemeinsame Zukunftsperspektiven.
Nur so kann es auf dauerhaften Frieden geben.

Da wir wollen, dass unsere Demos ein sicherer Ort sind und es leider in der Verangenheit zu rassistischen Übergriffen auf FFF Demos gekommen ist, wollen wir folgenden Demokonsens für unsere Demos erneut klarstellen:

alle Menschen sollen sicher sein können, mit Kippa genauso wie mit Kufiya.
Menschen mit diskriminierendem, demütigendem Verhalten haben auf unserer Demo keinen Platz
Wir wollen generell keine Nationalflaggen- weder Palästina- noch Israel-Flaggen — weder Deutschland — noch USA etc. Nationalismus und Staaten sind für uns keine Lösung. Unser Engagement und unsere Solidarität gilt stehts den Menschen und nicht den Staaten.

Da unsere Demos oftmals größer sind, können wir leider nicht überall gleichzeitg sein. Bei Problemen sprecht uns gerne am Lauti an oder meldet euch bei den Ordner*innen.

Wir verstehen uns als Gruppe in einem Lernprozess insbesondere was Rassismuskritik angeht. Wir sind dankbar über weitere Wünsche, Ideen, Forderungen oder Feedback, was wir ansonsten tun können, um unsere Demos zu einem Ort zu machen, an dem sich alle Menschen wohlfühlen.